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Kirche 2060

Der Pauluscode - das Netzwerk Mitgliederorientierung tagte

In der Evangelischen Akademie Hofgeismar kamen vom 8. bis 9. Oktober 2019 über 70 Fachleute aus dem Bereich Mitgliederorientierung zum „2. Ökumenischen Netzwerktreffen Mitgliederorientierung“ zusammen.

Unter der Überschrift "Der Paulus Code. Mitgliederorientierung heute." (1. Kor. 9,20) tauschten sich die Mitarbeitenden aus den Diözesen und Landeskirchen – unter ihnen auch Vertreter aus der Schweiz – u. a. auch über die Konsequenzen aus der Mitgliederprognose „Kirche im Umbruch“ aus. Darüber hinaus standen viele verschiedene praxiserprobte neue Projekte und Initiativen  im Mittelpunkt.

Freiburger Studie

Da es im Kern darum ging, ob und wie die Kirchen auf rückgehende Mitgliederzahlen insbesondere vor dem Hintergrund sinkender Taufbereitschaft und steigenden Kirchenaustritten reagieren können, wurde am ersten Tag die sogenannte Freiburger Studie mit der Prognose Mitgliedschaftsentwicklung bis 2060 mit David Gutmann und Fabian Peters (Universität Freiburg) diskutiert.

Keine Mehrheitskirche

Am zweiten Tag standen grundlegende Gedanken von Dr. Thies Gundlach (EKD) Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD und Leiter der Hauptabteilung II "Kirchliche Handlungsfelder und Bildung"  im Blickpunkt des Interesses. Sein Vortrag „Wohin wächst der Glaube?“ befasste sich mit der Frage, wie die Kirchen sich bis 2060 verändern könnten. Als biblisches Bild diente Gundlach die 40 Jahre dauernde Wüstenwanderung des Volkes Israel. Seine Gedanken fasste er zusammen: „Er wächst zu einem selbstbewussten, aber in der Minderheit bleibenden Glauben, der von Gottes Geheimnissen weiß. Er weiß aber auch, dass das nicht mehr Mehrheitsmeinung allgemein ist, sondern etwas Spezielles, etwas Erwähltes. So wie die frühen Christen das Bewusstsein hatten: ,Wir wissen etwas von Gott und seiner Welt, was andere in der großen Mehrheit nicht wissen. Aber es ist unsere Aufgabe, das so weiterzusagen, dass auch andere staunen können, dass auch andere diesen Glauben entdecken können.‘ Das alles gilt, ohne den Anspruch zu haben, wir sind Mehrheitskirche oder das Dominierende.“ Gundlach sprach sich dafür aus, das Kleinerwerden nicht nur hinzunehmen, sondern auch anzunehmen – „und wir müssen es gestalten“.

Seine – auch selbstkritischen - Ausführungen regten zu einem intensiven Austausch über die künftigen Herausforderungen an.

 

Veranstaltet wurde die Tagung von der Mitgliederorientierung der Evangelischen Landeskirche in Baden, Universität Siegen, CVJM-Hochschule Kassel, Universität Freiburg und der Evangelischen Akademie Hofgeismar.


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