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„Green Deal“

Klimaneutrales Europa?

Robben

Durch den Klimawandel verändern sich die Lebensräume von Robben, Eisbären und Walen, das Eis an den Polen schmilzt schneller als erwartet - aber auch Menschen werden betroffen sein

Mit dem „Green Deal“ soll Europa bis 2050 klimaneutral werden – dann wäre Europa der erste klimaneutrale Kontinent. Auch die EKHN zeigt Flagge. Jetzt haben Kirchengemeinden die Chance, motivierte Jugendliche und junge Erwachsene als Ehrenamtliche für ihre Klimaschutzprojekte zu gewinnen. Gemeinden können zudem beim „Grünen Hahn“ mitmachen.

Es wird konkret: Heute, am 11.12.2019, stellt EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen den „European Green Deal“ vor. Das ist ein großes Paket an Gesetzen und Strategien, nach dem Europa bis 2050 als erster Kontinent klimaneutral werden soll. Das könnte zum Beispiel mit neuen Regelungen in der Landwirtschaft geschehen oder einer CO2-Grundsteuer. Letztlich geht es darum, dass der CO2-Ausstoß kompensiert wird, also dass nicht mehr Treibhausgase in der Atmosphäre landen, als verbraucht und umgewandelt werden. Das bedeutet aber nicht nur für die Politik viel Arbeit, sondern auch für jeden Einzelnen. Auch in der EKHN gibt es mehrere Aktionen zum Klimaschutz.

Erste Erfolge mit dem „Grünen Hahn“

Um ihr Möglichstes für den Klimaschutz zu tun, haben bereits fünf Kirchengemeinden in der EKHN ihr Umwelt-Management so optimiert, dass sie mit dem „Grünen Hahn“ zertifiziert wurden. Der „Grüne Hahn“ ist ein Programm, bei dem ein Umwelt-Team einer Kirchengemeinde für die Bestandsaufnahme, Planung und Umsetzung von Umwelt- und Klimaschutzprojekten sorgt. 20 weitere Gemeinden sind auf dem Weg dahin.  Für Kirchengemeinden kann sich die Teilnahme rechnen, wie Kathrin Saudhof, Referentin für Klimaschutz aus dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, berichtet: „Die Kirchengemeinde in Bad Schwalbach hat ohne große Investitionen 19 Prozent weniger Strom verbraucht und konnte 32 Prozent Wärmeenergie einsparen. Das zeigt sich auch in den geringeren Kosten.“ Dieser Effekt sei vor allem durch Änderungen der Nutzungsgewohnheiten erreicht worden. „Die Bewegung `Fridays for Future´ hat viele Jugendliche und junge Erwachsene für das Thema Klimaschutz mobilisiert. Sie wollen aktiv werden. Es gibt keine bessere Zeit für evangelische Kirchengemeinden, neue Ehrenamtliche für ihre Umweltprojekte zu gewinnen“, erklärt Kathrin Saudhof.

Selbstbestimmung, finanzielle Unterstützung und Know-How für Kirchengemeinden

Welche Maßnahmen eine Gemeinde aufgreift, kann sie mitbestimmen. Die Klimaschutz-Referentin klärt auf: „Es müssen keine Maßstäbe erfüllt werden, die eine Gemeinde gar nicht erfüllen kann.“ Stattdessen erhalten Kirchengemeinden Unterstützung. Wenn finanzielle Mittel für kleine Maßnahmen wie beispielsweise eine Regentonne vor Ort fehlen, könne die Klimaschutzreferentin 2.500 Euro pro Kirchengemeinde zur Verfügung stellen. Für größere, umweltfreundliche Sanierungsmaßnahmen sei das Baureferat in der Kirchenverwaltung der richtige Ansprechpartner. Zudem beraten und unterstützen kirchliche Umweltauditoren die Umwelt-Teams der Kirchengemeinden.

Überschaubarer, zeitlicher Einsatz

Wer ehrenamtlich in einem kirchlichen Umwelt-Team mitarbeiten möchte, geht möglicherweise zur Schule, an die Uni, zur Arbeitsstelle und ist eventuell familiär stark eingebunden. Das heißt: Zeit ist knapp. Das kennt Kathrin Saudhof: „Der Einsatz ist überschaubar. Im ersten Jahr trifft sich das Umwelt-Team einmal im Monat für zwei Stunden. In den ersten Monaten beansprucht die Bestandsaufnahme zusätzliche Zeit, wie für die Recherche von Verbräuchen und Gebäudebegehungen.“ Später gehe es dann an die Umsetzung der Maßnahmen. Hier können die Aufgaben passend zu den Fähigkeiten und Interessen der Teilnehmenden verteilt werden.  

Das ist zu tun

Die Zertifizierung „Grüner Hahn“ ist auf vier Jahren angelegt. Dabei stehen diese Bereiche im Fokus:

  • Einsparungsmöglichkeiten bei Strom und Heizung,
  • Wasserverbrauch senken,
  • Nachhaltigkeitskriterien beim Einkauf berücksichtigen, z.B. umweltfreundliche Reinigungsmittel wählen,
  • Abfall vermeiden und verringern,
  • Mobilität umweltfreundlicher gestalten, wobei die Maßnahmen an die Möglichkeiten vor Ort angepasst werden,
  • Förderung der Artenvielfalt, beispielsweise, indem im Außengelände naturnahe Bereiche geschaffen werden.

Nachdem eine Gemeinde das Umweltmanagement aufgebaut hat, erhält sie eine Urkunde mit der Auszeichnung „Grüner Hahn“ und kann die Plakette an ihre Gebäude anbringen und das Logo verwenden. Das Umweltteam kümmert sich in den folgenden vier Jahren darum, dass die geplanten Umweltschutzmaßnahmen schrittweise umgesetzt werden.

weitere Infos über den "Grünen Hahn" 

[Kathleen Retzar / RH / STE]


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