Wir als Kirchenvorstand möchten die Kinder und Jugendliche gut begleiten. Dazu bekommen wir das Vertrauen der Eltern und Erziehungsberechtigten - und vor allem der Kinder - geschenkt. Das macht uns glücklich und dankbar und zugleich sind wir sind dadurch besonders verpflichtet, genau hinzuschauen.

Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, wurde ein Präventionskonzept zum Schutz vor Gewalt, auch sexueller, entwickelt. Dieses Konzept beinhaltet sowohl die Vorsorge, in dem wir Mitarbeitende mit einer Selbstverpflichtungserklärung in dieses Thema einarbeiten und laufend Fortbildungen anbieten. Dazu gehören auch Ansprechpartnerinnen, an die sich Kinder, Jugendliche und Betroffene wenden können. 

Manchmal ist die Hürde hoch, einen Kontakt direkt vor Ort aufzusuchen. Hier kann diese Liste mit unterschiedlichen Kontaktmöglichkeiten helfen: per Telefon, Email oder Chat - Anonymität ist gegeben.

Die unabhängige Forum-Studie zum sexuellen Missbrauch in der evangelischen Kirche in Deutschland wurde im Jahr 2024 vorgestellt. Sie hat die Fälle seit 1945 untersucht. Leider ist die Quellenlage sehr schwierig und von daher ist von einer hohen Dunkelziffer von betroffenen Fällen auszugehen. Zudem hat die Studie deutlich gemacht, dass der Missbrauch sowohl systemisch war und durch das System "Kirche" oft nicht ans Tageslicht kam: Verdrängen, Abwiegeln, oder gar Druck auf die Betroffenen waren typische Merkmale davon. Die Kirche hat viel Schuld dadurch auf sich geladen und bietet den Betroffenen ihre Hilfe bei der Aufarbeitung an. Leider ist und bleibt das Verhalten der Kirche als System oft reaktiv. Deshalb sind wir auf externe Hilfe angewiesen. 

Zu der Studie und deren Ergebnissen kommen Sie hier: https://www.forum-studie.de

Zum Umgang mit den Ergebnissen und Reaktionen sowie Hilfsangeboten der Landeskirche in Hessen und Nassau (EKHN) finden Sie hier weitere Informationen: https://www.ekhn.de/themen/null-toleranz-bei-gewalt