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Karfreitags-Botschaft

Der Gekreuzigte umarmt Himmel und Hölle

Glasfenster

Karfreitag erinnert daran, dass Gott auch das Leid teilt, die Schmerzen, den Tod. Eines der Fenster der Wiesbadener Marktkirche zeigt Jesu Kreuzigung.

Im Hinblick auf den Karfreitag äußert sich Ulrike Scherf, die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN, zur Bedeutung des Kreuzes. Indem der gekreuzigte und sterbende Jesus in seinem „letzten verzweifelten Moment so schreien kann“, geschieht etwas Besonderes.

In ihrer Botschaft zu Karfreitag hat die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Ulrike Scherf, an die Opfer der Erdbeben in der Türkei und Syrien erinnert. „Wenn ich Menschen begegne, die vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, weil ein Schicksalsschlag ihnen den Boden unter den Füßen weggerissen hat - dann sehe ich auch das Kreuz Christi und dann höre ich den Schrei des Gekreuzigten, wie er im Schmerz der Welt widerhallt“, schreibt Scherf in einem Betrag auf der Internetseite der hessen-nassauischen Kirche www.ekhn.de.

Gott mitten in Qual und Erniedrigung 

Indem der sterbende Jesus in seinem „letzten verzweifelten Moment so schreien kann“, verbinde sich Gott nach Worten Scherfs mit allen, die ihn in der scheinbaren Abwesenheit anrufen. Genau an dieser Stelle zeige sich Gott, der auch in „tiefster Verlassenheit und Einsamkeit“ da sei. So werde Gott „Teil der seufzenden Schöpfung“. Scherf: „Die ausgebreiteten Arme des Gekreuzigten umarmen Himmel, Erde und Hölle. Sie umschließen alle Qual und Erniedrigung der Welt.“

Karfreitag berührt Tiefen der Existenz

In der biblischen Geschichte des Karfreitags gehe Gott nach Ansicht Scherfs mit den Menschen „in die tiefsten Tiefen des Lebens“ Er werde „zum Ohnmächtigen, zum Verlierer und Erniedrigten“. Scherf: „Und so weist die gekreuzigte Liebe uns den Weg zum Menschen. Zu uns selbst im Augenblick der Verzweiflung. Zu anderen, wo sie nach unserer Anteilnahme und Zuwendung schreien. Zu neuer Hoffnung, die aus Liebe erwachsen kann.“

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